Gertrud Kolmar war das Pseudonym von Gertrud Käthe Chodziesner, einer deutschen Schriftstellerin jüdischer Abstammung. Sie wurde am 10. Dezember 1894 in Berlin geboren und starb vermutlich im März 1943 im Konzentrationslager Auschwitz.
Kolmar war die Tochter des jüdischen Rechtsgerichtsrats Ludwig Chodziesner und wuchs in einer assimilierten jüdischen Familie auf. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Berlin und arbeitete zunächst als Lehrerin. Kolmar schrieb Gedichte, Prosa, Theaterstücke und Essays.
Ihre Werke wurden zu Lebzeiten weitgehend unveröffentlicht gelassen und blieben bis in die späten 1950er Jahre nahezu unbekannt. Erst nach ihrem Tod wurde ihr literarisches Werk wiederentdeckt und erlangte posthum internationale Anerkennung.
Gertrud Kolmar thematisierte in ihren Werken häufig ihre Erfahrungen als jüdische Frau in der Weimarer Republik und während des Nationalsozialismus. Ihre Texte zeugen von einer tiefen poetischen Sensibilität und reflektieren existentielle Fragen von Identität, Liebe, Tod und Humanität.
Einige ihrer bekanntesten Werke sind "Die jüdische Mutter", "Das lyrische Stenogrammheft" und "Hajsza", wobei letzteres Werk unvollständig und fragmentarisch ist.
Gertrud Kolmar wird heute als eine der bedeutendsten deutschen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts angesehen und ihr Werk wird weltweit in Literaturkreisen hochgeschätzt.
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